FILM

Das WIFAR besitzt unzählige Filmrollen in allen Formaten (35mm, 16mm, 9,5mm, 8mm und Super-8, stumm, mit Magnet- oder Lichtton). Eine relativ inhomogene Sammlung, die aus mehreren übernommenen Teilsammlungen und Schenkungen verschiedenster Provenienz besteht. Allen Filmen gemeinsam ist ein Bezug zur Arbeiterbewegung. Aufgrund eigener Sammeltätigkeit und enger Kooperationen mit Freunden und Partnern wächst unsere Sammlung langsam und wird für die interessierte Öffentlichkeit aufbereitet.

Das Kernstück unserer Sammlung ist eine Reihe von Filmen im 35mm Kinoformat, die in der Zeit des Roten Wien (1919 - 1934) im Auftrag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei produziert wurden. Es handelt sich sowohl um Dokumentationen von Feierlichkeiten, Aufmärschen und Bautätigkeiten, um Belangsendungen, und um spielfilmartige Wahlwerbefilme.

Gezeigt wurden diese Filme sowohl in Kinos (vor allem in den Gemeinde Wien eigenen Filmspielhäusern der KIBA - Kinobetriebsanstalt) als auch in Arbeiterbildungsvereinen. Nach dem Zusammenbruch des Roten Wien verschwanden die Filme zunächst im Untergrund und wurden schließlich nach Deutschland verschleppt.

Erst in den 1960er Jahren kehrten Teile dieser historisch äußerst wertvollen Filme wieder nach Wien zurück. Als 16mm Kopien wurden sie jetzt bei Veranstaltungen, in Sektionslokalen und bei den Wiener Filmabenden vorgeführt. Heute versucht das WIFAR diese zum Teil ausgedünnte und etwas in die Jahre gekommene originale Sammlung wieder auf Hochglanz zu bringen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg benannte sich die Sozialdemokratische Arbeiterpartei in Sozialistische Partei Österreichs um und stellt seit der ersten Gemeinderatswahl in Wien im Jahr 1945 wieder durchgehend den Bürgermeister. Die mediale Zeit hatte sich weiterentwickelt und man fing sofort wieder an, das Medium Film für seine Zwecke zu nutzen.

Heute gibt es im WIFAR von verschiedenen Produktionsfirmen hergestellte Filme im 35mm Kinoformat sowie auf 16mm gedrehte Filme aus der Anfangszeit der Zweiten Republik, die von unterschiedlichen Organisationen in Auftrag gegeben wurden. Einiges kam im Kino zum Einsatz, anderes im neu aufgekommenen Fernsehen, und vieles bei Veranstaltungen und Filmabenden.

Es gibt bei uns aber auch Schenkungen und Verlassenschaften von unabhängigen Filmemachern, Künstlern, Privatpersonen und Amateuren, die allesamt in irgendeiner Form für die Arbeiterbewegung tätig waren. Es handelt sich dabei um noch zu entdeckende und aufzuarbeitende Filmschätze in den unterschiedlichsten Formaten bis hin zum Amateurformat 8mm und Super-8.